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12 Evangelische Kirche

Das religiöse Leben in der Region war seit den Reformationstagen bestimmt von der Glaubenszugehörigkeit der jeweiligen Herrschaften. So war es auch zur Gründung einer evangelischen Gemeinde gekommen, die nach der Gegenreformation als Minderheit in einer weit überwiegend katholischen Gegend ihren Glauben ausübte.

Seit 1660 konnten die Schleidener Protestanten einen eigenen Friedhof außerhalb der Stadtmauern auf dem Driesch nutzen. Die endgültige Erlaubnis, auf dem Friedhof auch eine Kirche zu errichten, stammt aus dem Jahr 1785. Erlaubt war der Diasporagemeinde jedoch nur ein Bethaus ohne Turm und Glocken und ohne Eingang von der Straße. Der Turm wurde erst rund ein halbes Jahrhundert später nach Plänen von Christian Wilhelm Ulich errichtet.

Ein zur Gemeinde gehörendes Pfarrhaus aus dem Jahr 1895 lag auf der gegenüberliegenden Straßenseite, jenseits des heute bestehenden Kreisverkehrs. Es wurde im Jahr 1955 im Zuge der Neugestaltung der Kreuzung der Bundesstraßen B 258 und B 265 abgerissen. An die historische Bedeutung des Platzes Driesch als Turnierplatz erinnert ein eisernes Kreuz an der Mauer des evangelischen Friedhofs. Hier verstarben im Jahr 1360 bei einem Lanzenkampf beide Kontrahenten: Gerhard von Jülich, Graf von Berg und Arnold II., Graf von Blankenheim.

 

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